Selbsthilfe & Digitalisierung
Die Selbsthilfe-Kontaktstelle Bielefeld unterstützt über ein neues Projekt, Selbsthilfe im virtuellen Raum zu organisieren.
Die Selbsthilfe erhält einen zusätzlichen Schub durch digitale Angebote. Der Trend hat sich durch die Beschränkungen in Corona-Zeiten verstärkt, begann aber bereits vorher. Es gibt wenige Gruppen, die sich nur im Netz treffen und weitere, die sowohl beides nutzen, Online-Treffen und von Angesicht zu Angesicht.
Die Selbsthilfe-Kontaktstelle nimmt diesen Trend auf und hat Anfang Dezember 2020 das Projekt „Selbsthilfe & Digitalisierung in OWL“ gestartet. „Das Internet bietet viele Möglichkeiten, von Videochats über virtuelle Treffen bis hin zum Austausch über Social-Media-Kanäle“, sagt die Sozialarbeiterin Hanna Bielefeld, Mitarbeiterin des neuen Projektes, das zunächst auf ein Jahr befristet ist. „Für uns geht es darum, Wege und Inhalte für die virtuelle Selbsthilfe zu entw
ickeln. Sie stehen dabei nicht in Konkurrenz zu persönlichen Treffen in Gemeinschaft, sondern sollen zusätzliche Möglichkeiten bieten, zum Beispiel wenn sich räumliche Entfernungen schwer überbrücken lassen oder ein ständiger Austausch gewünscht ist“, ergänzt sie. Eine Befragung der Bielefelder Selbsthilfe-Gruppen durch die Kontaktstelle hat ergeben, dass während der Pandemie verstärkt Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram genutzt werden, um den Kontakt untereinander zu halten.
Das Projekt bietet zunächst den Selbsthilfegruppen in Bielefeld und Paderborn verschiedene Angebote rund um die digitale Selbsthilfe. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V., der auch Antragssteller und Kooperationspartner des Projektes ist, werden Inhalte für das Projekt erprobt und aufbereitet. Dazu zählen ein Online-Werkzeugkoffer mit Arbeitshilfen für den virtuellen Austausch und auch Video-Sprechstunden, um zu berate
n, wie ein virtuelles Gruppentreffen durchgeführt werden kann.
„Wir holen die Gruppen da ab, wo sie stehen“, sagt Hanna Bielefeld. „Ältere Menschen, die nur wenig Internet-Erfahrung haben, sollen Werkzeuge an die Hand bekommen, die ihnen eine Teilhabe an den Selbsthilfe-Angeboten im Netz ermöglicht“. Nach aktuellen Studien fühlen
sich nur rund ein Drittel aller über 70-Jährigen im Umgang mit dem Internet sicher. Es fehlen Kenntnisse und passende Endgeräte. Hinzu kommen häufig Bedenken, was mit den Daten passiert. „Der
Datenschutz im virtuellen Raum an Wort und Bild ist gerade für den sensiblen Bereich der Selbsthilfe ein wichtiges Thema, das wir bearbeiten und zu dem wir informieren“, erläutert Hanna Bielefeld.
Informationen:
Selbsthilfegruppen können sich unter der Telefonnummer
0176-529 463 22
oder per
E-Mail: bielefeld-h@paritaet-nrw.org an das Projekt wenden.
Mehr Informationen zum Projekt: www.selbsthilfe-bielefeld.de